Flurdenkmäler von Waldzell
1. Bildstock 1615

Dieser Bildstock befindet sich an der Ostwand der Gertrauden-Kapelle.
Bemerkenswert bei diesem Bildstock ist, dass er, obwohl er nur ein Jahr vor dem durch Fürstbischof Echter veranlassten Bau der Kapelle errichtet wurde, sich nicht an die Form der sogenannten "Echter Bildstöcke" anlehnt. Er verwirklicht vielmehr einen eigenen Stil, der in einem Waldzeller, einem Ansbacher und zwei Rodener Bildstöcken wiederkehrt. Es kann hier wohl auf die Arbeit eines Steinmetzen bzw. einer Werkstatt geschlossen werden ("Waldzeller Schule")
Die vordere Nische enthält eine 42 cm hohe Holzstatuette. Sie stellt die hl. Gertraud in Nonnentracht dar. Ihr Fuß ruht auf dem Reichsapfel.
2. Bildstock 1617/19

Dieser Bildstock steht links am alten Weg nach Pflochsbach und Maria Buchen, am Waldrand an einer Wegabzweigung.
Der Bildstock gleicht mit Pfeiler, Podest und Ädikula völlig Nummer 1. Im Gegensatz zu Nummer 1 sind die Nischen dieses Bildstockes oben gerundet. Auch die Bedachung ist rund (Kreuzgrat).
Stifter laut T. Dietrich möglicherweise Christoph (Stoffel) Gruß.
3. Bildstock 1726

An dem alten Weg nach Pflochsbach, nahezu 1 km von Nr. 2 entfernt, in der Waldabteilung "Sommerleite", befindet sich dieser Bildstock.
Dieser Sandsteinbildstock ähnelt den Bildstöcken Nummer 1 und 2; jedoch ist die Ädikula völlig anders gearbeitet. Keine kubische Form, sondern Nischentyp. Oben muschelförmig ausgerundete Nische. In der Nische befindet sich momentan eine Marienstatue, die aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht historisch ist.
4. Bildstock 1728

Dieser Bildstock befindet sich rechts etwa 100 Meter außerhalb des alten Dorfrandes an der Straße nach Pflochsbach, an einer Weggabelung, zwischen zwei jungen Akazien in einem Beet.
Laut T. Dietrich "... überrascht ... das Reliefbild ... durch den lebendigen Schwung seiner Linien und überragt das handwerkliche Können, das aus den bisher angesprochenen Bildstöcken spricht, beträchtlich."
5. Bildstock 1822

Dieser Bildstock befindet sich am Schnittpunkt der Waldabteilungen "Hoher Schlag" und "Wacholderbusch" mit der Gemarkungsgrenze von Steinfeld und Waldzell.
Der Bildstock steht an sich auf Steinfelder Boden, die Gemarkung gehörte aber früher zu Waldzell. Da sich das Denkmal an dem alten Wallfahrtsweg von Waldzell nach Maria-Buchen befindet und völlig außerhalb des Steinfelder Bereichs liegt, wurde es mit Sicherheit von Waldzellern errichtet.
6. Bildstock (1868 renoviert)

Dieser Bildstock befindet sich am Ortsrand, an der Straße nach Ansbach, an einer Weggabelung.
Der breite Tischsockel und er Standort des Bildstockes prädestinieren ihn zum Prozessionsaltar.
8.-11. Die "Mehling Bildstöcke"
Etwa in den vier Himmelsrichtungen von Waldzell stehen vier völlig gleichartige Bildstöcke. Sie entstanden in den Fünfziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Also etwa zeitgleich mit den "Nätscher Kreuzen" in Steinfeld.
8. Bildstock 1852

Dieser Bildstock befindet sich im "Stück" zwischen "Neuberg" und "Hohenrod" am Waldrand an einer Feldweggabelung.
9. Bildstock 1856

Dieser Bildstock befindet sich etwa 25 Meter links von der Straße nach Steinfeld, am Waldrand an dem Knick eines Feldweges, in der Müllflur", etwa 400 Meter vom Ortsrand entfernt.
10. Bildstock 1856

Dieser Bildstock befindet sich etwa 25 Meter links von der Straße nach Ansbach, am Waldrand an einer Weggabelung, im "Bill", am Nordhang des Häselberges, ein Kilometer vom Ortsrand entfernt.
11. Bildstock 1852

Dieser Bildstock befindet sich in der "Ansbacher Gasse" an zwei aufeinanderfolgenden Weggabelungen etwa 200 Meter vom Ortsrand entfernt.
12. Bildhäuschen

Dieses Bildhäuschen befindet sich rechts auf der Böschung am Urspringer Weg, an der Wegkreuzung, am "Kahl-Berg", vor einer riesigen Akazie, 1,5 Kilometer südöstlich des Dorfes.
Das Bildhäuschen wurde um die Jahrhundertwende auf Veranlassung von Josef Mehling aus alten Resten als Herz-Jesu-Häuschen errichtet und vom ersten Waldzeller Lokalkaplan Franz Josef Wahler geweiht.
13 Bildhäuschen 1887

Diese Bildhäuschen befindet sich an der Gabelung der alten Wege nach Pflochsbach und Mariabuchen, am Waldrand.
Auf Initiative des aus Waldzell stammenden Pfarrers Johann Baptist Gehrling errichtet. Gehrling war zumindest 1848 als Kaplan im Steinfeld tätig.
Quelle: Schriften des Geschichts- und Museumsvereins Lohr am Main - Flurdenkmäler im ehem. Landkreis Lohr a. Main 1. linksmainisch von Dr. Karlheinz Bartels