Hermann Sendelbach

Ein Gedicht von Hermann Sendelbach über das Buchental
Große Ströme, weite Täler- aber jenes ist mein Tal, wo die alten Mühlen gingen, wo wir kleine Fische fingen, in dem Bache blank und schmal. |
Menschenscharen, kluge Leute,- aber jener war mein Freund. Mit ihm hing ich an der Kelter. Mit ihm bin ich durch die Felder, durch den tiefen Wald gestreunt. |
Stolze Städte, hohe Häuser,- aber jenes ist mein Haus, wo ich durch die Scheiben spähte, sah, wie Vater drüben mähte, wo ich hüpfte ein und aus. |
Vieles Andre, Neue, Schöne im erwanderten Bereich will ich gern dem Dasein danken, Aber jener Fleck in Franken macht das Herz mir warm und reich. |
Zeittafel
1894 Hermann Josef Sendelbach am 8. April in Erlenbach-Höfe, Landkreis Karlstadt am Main, geboren. Bis ins 18. Jahrhundert hinein sind die Vorfahren nachgewiesen als fränkische Bauern.
1900-1907 Volksschule in Erlenbach-Höfe
1907-1910 Präparandenschule in Arnstein
1910-1912 Lehrerseminar in Würzburg
1912-1914 Lehrer in Hausen, Duttenbrunn, erste feste Anstellung in Pflaumheim bei Aschaffenburg. Dort Verkehr im Freundeskreis um Julius Maria Becker (u. a. Rudolf Hartig, Balder Jäger, Jörg Mager)
1914 Juli: Reise nach Holland
1914 September: Lehrer in Aschaffenburg. 25. November: Eingezogen zum Bayerischem Reserve-Infanterie-Regiment 5. Bis zum Kriegsende Einsatz in Frankreich und Belgien, dreimal verwundet.
1917 Leutnant der Reserve
1918 Dezember: Entlassung vom Militär
1919 ab Januar: Lehrer in Aschaffenburg-Damm Staatsexamen in Würzburg
1920 29. April: Für drei Jahre zum Studium vom Schuldienst beurlaubt. Studium: Sommersemester 1920 in Jena, Wintersemester 1920/21 in Würzburg, Sommersemester 1921 und Wintersemester 1921/22 in München. Hörer mit "Kleiner Matrikel". Vorlesung u. a. belegt bei: Griesbach, Wundt, Naumann, Alois Fischer, Kerschensteiner, Wölfflin.
1922-1923 Lehrer in Schweinheim bei Aschaffenburg
1923 27. Februar: Verheiratung mit Johanna Wiesengrund (geb. September 1901 in München) Lehrer in München an der Volksschule in der Kirchenstraße
1925 Als Mitglied des "Gegenspielkreises" Mitarbeit an der Zeitschrift "Das Gegenspiel. Monatsblätter für neue Dichtung" (Nur ein Jahrgang erschienen)
1930 Juli: Reise nach Frankreich
1932 Juli: Reise nach Ungarn
1937 April: Reise nach Italien
1938 Im Lyrik-Preisausschreiben der Zeitschrift "Die Dame" mit dem Gedicht "Apfelnachlese" unter den fünf Trägern eines zweiten Preises
1940 Oktober: Lehrer an der Volksschule in der Versailler Straße in München
1943 ab 23. August im Lager der Kinder-Land-Verschickung in Kolbermoor
1945 ab Januar im KLV Lager in Endorf. Ab Mai wieder in München an der Schule in der Versailler Straße
1959 Pensionierung
1971 12. Juni: bei einem Urlaubsaufendhalt in Schliersee gestorben
1974 2. November: Johanna Sendelbach in München gestorben
